PKV-Bilanzrating: Map-Report vergibt fünf Mal die Bestnote

5.9.2024 – Der LVM erhielt auch im aktuellen Map-Report 935 „Bilanzrating private Krankenversicherung 2023“ die höchste Punktzahl. Ebenfalls die Bestnote „mmm+“ („hervorragend“) bekamen erneut die Universa und Vorjahressieger Alte Oldenburger sowie neuerdings Signal Iduna und Provinzial Hannover.

Am Mittwoch hat die Map-Report-Redaktion mit dem Heft 935 zum fünften Mal nach der Premiere vor vier Jahren (VersicherungsJournal 31.8.2020) ein „Bilanzrating private Krankenversicherung“ vorgelegt. Die Analysten haben 30 Gesellschaften unter die Lupe genommen.

Nicht berücksichtigt bei der Gesamtbewertung, dafür aber bei Ranglisten zu einzelnen Kennzahlen wurde neben den nicht (mehr) in der Vollversicherung aktiven Marktteilnehmern die Ottonova Krankenversicherung AG.

So wurden die privaten Krankenversicherer bewertet

Das Gerüst für die Bewertung im Bilanz-Rating bilden zehn Kennzahlen von „A“ wie Abschlusskostenquote bis „V“ wie Vorsorgequote. Sie geben nach Aussage der Analysten „einen breit gefächerten Überblick über die Geschäftsentwicklung der Versicherer im Sinne von Erfolg, Sicherheit und Effizienz“.

Um kurzfristige Einflüsse zu glätten, aber nicht unberücksichtigt zu lassen, wurden Fünfjahresdurchschnitte (2019 bis 2023) gebildet. In den Kennzahlen waren maximal 20, 30 oder 40 Punkte zu erreichen. Die Ergebnisse in den zehn Segmenten wurden addiert und das Ergebnis zu einer Gesamtnote verdichtet. Insgesamt waren 300 Punkte zu erreichen.

Ab 225 Punkten (75 Prozent der Maximalpunktzahl) wurde die Note „mmm“ vergeben, die seit gut drei Jahren nicht mehr die Höchstnote darstellt. Seinerzeit wurde mit „mmm+“ eine neue Bestnote eingeführt. Diese wurde zunächst ab 80 Prozent der Maximalpunktzahl vergeben (19.3.2021), später dann ab 85 Prozent der Maximalpunktzahl – also ab 255 Zählern (29.9.2022).

Map-Report 935: PKV-Rating Bewertungsschlüssel (Bild: Franke und Bornberg)
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LVM erklimmt die Spitzenposition im PKV-Rating

Die höchste Punktzahl erzielte erstmals die LVM Krankenversicherungs-AG. Sie kam auf 274 (2023: 267) Zähler und schob sich um eine Position nach. Ein Punkt dahinter folgt auf dem Silberrang die Universa Krankenversicherung a.G., die sich um neun Zähler und einen Platz verbesserte.

Wiederum nur einen Punkt dahinter folgt mit unverändert 272 Zählern die Alte Oldenburger Krankenversicherung. Das Unternehmen hatte es die letzten drei Male (8.9.2021) auf den ersten Platz geschafft. Alle drei vorgenannten Akteure bestätigten das „mmm+“ für „hervorragende“ Leistungen aus dem Vorjahr.

Den Aufstieg in die „hervorragende“ Spitzengruppe schafften zwei Anbieter. Einerseits gelang dies der Signal Iduna Krankenversicherung a.G., die von 254 auf 268 Zähler zulegte und den vierten Rang verteidigte. Die Provinzial Krankenversicherung Hannover AG steigerte sich von „sehr guten“ 242 auf „hervorragende“ 255 Punkte.

Acht „sehr gute“ Krankenversicherer

Die achtköpfige Riege der „sehr guten“ Marktteilnehmer wird angeführt von der Inter Krankenversicherung AG, die um drei Zähler an der Bestnote vorbeischrammte. Ebenfalls ein „mmm“ erhielten die

Dabei verbesserten sich Allianz und Continentale um eine Notenklasse.

Map-Report 935: Die Spitzenreiter im PKV-Bilanzrating (Bild: Wichert)

Branchengrößen fehlen in der Spitzengruppe

Auffällig ist, dass von den Branchenschwergewichten (nach Vollversichertenzahl) nur die Signal Iduna, die Allianz und die Continentale eine der beiden besten Ratingnoten schaffte. Der Branchenprimus Debeka Krankenversicherungsverein a.G. landete mit 207 Punkten („mm“ für „gute Leistungen“) nur an 18. Stelle.

Die Axa Krankenversicherung AG findet sich mit einem Zähler mehr an geteilter 15. Position wieder. Die 184 Punkte der DKV Deutsche Krankenversicherung AG reichten nur für Rang 25 und ein „m“ für „befriedigende Leistungen“.

Nicht allein Bilanzkennzahlen sind entscheidend

Laut Map-Report-Chefredakteur Reinhard Klages sind für einen vollständigen Unternehmensvergleich „neben Bilanzkennzahlen weitere Faktoren von entscheidender Bedeutung, zum Beispiel die Dienstleistungsqualität (Service, Beratung und Betreuung) und Beitragsentwicklung“. Hierzu würden in den Geschäftsberichten allerdings keine Daten veröffentlicht, die Faktoren könnten deshalb in den Bilanzanalysen auch nicht berücksichtigt werden.

Der Map-Report Nummer 935 – „Bilanzrating private Krankenversicherung 2023“ ist bei der Franke und Bornberg GmbH erschienen. Er enthält auf 135 Seiten neben den detaillierten Ratingergebnissen auch Übersichten zu insgesamt mehr als zwei Dutzend Bilanzkennzahlen (Geschäftsjahr 2023) von rund 30 Anbietern.

Das Heft bietet auch Einzelübersichten mit acht ausgewählten Kennzahlen in der Zeitreihe von 2012 bis 2023. Es ist als E-Paper ab 495 Euro netto über die Bestellseite von Franke und Bornberg erhältlich.

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