Kunden werden mit spezifischen Fragestellungen wissentlich in Gefahr gebracht

19.5.2022 – Nachdem in neuesten Medienberichten davon gesprochen wird, dass circa 50 Millionen Bürger eine Corona-Infektion durchlebt haben, kann man davon ausgehen, dass zukünftig zwei Drittel der Anfragenden nicht versicherbar oder nur mit Zuschlag zu versichern sind.

Wenn in den spezifischen Fragebögen die Frage gestellt wird, ob man vollständig von Corona ausgeheilt ist, kann eine Antwort mit Ja für den Versicherungsnehmer durchaus nachteilig sein, da aus wissenschaftlicher Sicht heute noch nicht festgestellt werden kann, ob es nach einer Infektion etwaige Spätschäden gibt, welche auf die Corona-Infektion zurückzuführen ist.

Auch für Makler kann dies später zur Haftungsfrage gelangen. Wir empfehlen den Kunden, bei einer solchen Frage keine Antwort abzugeben, und möchten hier seitens des Anbieters eine entsprechende Konkretisierung der Fragestellung, auf was sich diese bezieht.

Wenn ein Versicherungsnehmer wieder im Arbeitsleben ist und sich grundlegend gesund fühlt nach einer Infektion, kann dies gegebenenfalls bestätigt werden. Eine vollständige Ausheilung der Infektion ist wissenschaftlich gegebenenfalls nicht belegt anzugeben, weshalb hier die Anbieter das Risiko auf dem Rücken der versicherten Person offen gestalten. Selbst Ärzte können hier noch keine verbindliche Aussage treffen.

Das Verhalten einiger Anbieter kann ich diesbezüglich nicht nachvollziehen und empfinde es als befremdlich, dass man wissentlich Kunden mit spezifischen Fragestellungen schlicht in die Gefahr bringt, später einer angeforderten Leistung hinterherzulaufen.

Hans-Jürgen Kaschak

info@veka-online.de

zum Artikel: „Versicherer prüfen Anträge nach Corona-Infektion sehr genau”.

Diese Seite empfehlen