Maklervertrieb: Neuer Spitzenreiter in der Produkthitparade
8.3.2023 Im Schlussquartal 2022 lief bei unabhängigen Vermittlern der Absatz von Kraftfahrt-Versicherungen am besten. Dahinter folgen die Geschäftsfelder Privathaftpflicht und Hausrat. Schlusslicht ist die Erwerbsunfähigkeits- (EU-) Versicherung. Zu den großen Verlierern gehören die Sterbegeldversicherung und die betriebliche Krankenversicherung (bKV). Deutlich nach oben ging es unter anderem für das Kfz-Flottengeschäft (von 17 auf acht). Dies zeigen die Asscompact Trends I/2023.
Welche Policen in der Absatzhitparade der Makler für das vierte Quartal 2022 vorne und welche hinten liegen, zeigen die Asscompact Trends I/2023 der BBG Betriebsberatungs GmbH.
482 unabhängige Vermittler gaben Auskunft
Die im Quartalsrhythmus durchgeführte Studienreihe beruht auf einer Onlinebefragung zu Vertriebsthemen von jeweils mehreren hundert unabhängigen Vermittlern. Die Nettostichprobengröße der aktuellen Auflage wird mit 482 Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern angegeben.
Durchgeführt wurde die Befragung im Januar 2023. Unter anderem sollten die Teilnehmer den Absatz in der zurückliegenden Dreimonatsperiode in etwa 40 Produktlinien bewerten sowie die jeweils favorisierten Anbieter benennen.
Kfz-Versicherung erobert Spitzenposition
Den Spitzenplatz belegt die Kraftfahrzeug-Sparte, für die es um eine Position nach oben ging. Hier lief es für fast drei von vier Interviewten zuletzt „(sehr) gut“. In der Dreimonatsperiode zuvor lag der Wert bei rund 60 Prozent. Auf der anderen Seite votierte wiederum nur rund jeder 29. Vermittler mit „(sehr) schlecht“.
Für ein Schlussquartal, in das der Wechselstichtag fällt, ist das gute Abschneiden nicht wirklich überraschend. Das gleiche Bild war auch in fünf der sechs Vorjahre zu beobachten (VersicherungsJournal 5.3.2021, 9.3.2020, 21.3.2019, 2.3.2018, 10.3.2017). Lediglich zu Beginn des Vorjahres hatte es überraschenderweise das Geschäftsfeld „Investmentfonds“ ganz nach vorn geschafft (11.3.2022).
An zweiter Stelle und damit einen Platz schlechter als im Vorquartal liegt die Privathaftpflicht-Versicherung mit einem Anteil an positiven Beurteilungen von knapp zwei Dritteln. Den Bronzerang sicherte sich nach einer Verschlechterung um eine Position die Hausratversicherung.
Kfz-Flottengeschäft steigt kräftig nach oben
Auf Platz vier liegt unverändert die Wohngebäudeversicherung. Für beide Gattungen werden Werte von knapp unter 60 Prozent ausgewiesen. Ansonsten kommt nur noch die Berufsunfähigkeits- (BU-) Versicherung an fünfter Stelle auf einen Anteil an Positivstimmen von über 50 Prozent.
Dahinter folgen die Rechtsschutz-Versicherung für Privatkunden (von sieben auf sechs), die Kfz-Flottenversicherung (von 18 auf sieben), Investmentfonds (unverändert an achter Position), die Risiko-Lebensversicherung (von sechs auf neun) sowie die Tierhalter-Haftpflichtversicherung (von neun auf zehn).
Erwerbsunfähigkeits-Versicherung bleibt Schlusslicht
Am anderen Ende der Rangliste finden sich „die üblichen Verdächtigen“ wieder. Schlusslicht ist wie schon zwei Studienauflagen zuvor (6.9.2022) die Erwerbsunfähigkeits-Versicherung. Zuletzt bezeichnete nicht einmal jeder siebte Umfrageteilnehmer den Absatz als „(sehr) gut“. Dem stand ein Anteil von annähernd der Hälfte an „(sehr) schlechten“ Beurteilungen gegenüber.
Nur unwesentlich besser sieht es bei der Gruppenunfall-Versicherung (von 36 auf 40) aus. Hier ordnete ebenfalls nur rund jeder siebte Interviewte das Geschäft als „(sehr) gut“ ein, dafür aber mehr als vier von zehn Befragten als „(sehr) schlecht“.
Ebenfalls im untersten Teil der Rangliste finden sich die Dread-Disease-Versicherung (von 30 auf 39), die Riester-Vorsorge (von 39 auf 38) und die private Pflegezusatz-Versicherung (von 29 auf 37) wieder.
In diesen Geschäftsfeldern berichtete jeweils nur etwa jeder sechste Interviewte von zuletzt „(sehr) guten“ Absätzen. „(Sehr) schlecht“ lief es für zwischen 58 Prozent (Riester) und 48 Prozent (Dread Disease).
Auf- und Absteiger
Zu den großen Aufsteigern gehören neben der Kfz-Flottenversicherung auch die Vermögensverwaltung (von 28 auf 14) und die Rürup-Vorsorge (von 34 auf 26).
Die deutlichsten Einbußen hatten die betriebliche Krankenversicherung (bKV; von 13 auf 28) und die Sterbegeldversicherung zu verzeichnen (17 auf 32). Beide Felder hatten im Vorquartal noch kräftig Plätze gut gemacht.
Der 168-seitige Berichtsband der Asscompact Trends I/2023 kostet 1.547 Euro inklusive Mehrwertsteuer (Preisnachlass bei Jahresabonnement). Er kann bei Sophia Tannreuther per E-Mail oder per Telefon unter 0921 7575823 bestellt werden.