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So kämpft die Signal Iduna um Mitarbeiter

1.3.2023 – Die Versicherungsgruppe hat im letzten Jahr ihre Beitragseinnahmen um 2,3 Prozent auf 6,4 Milliarden Euro erhöht. Zeitgleich wird der Kampf um Mitarbeiter immer stärker, auch angesichts zukünftiger altersbedingter Mitarbeiterabgänge. Die Frage steht im Raum: Wie kann ich Mitarbeiter finden und halten. Der Versicherer hat Lösungsansätze von attraktiven Arbeitsplätzen bis zu fest verankertem Homeoffice.

Ulrich Leitermann, der Vorsitzende der Vorstände der Signal Iduna Versicherungsgruppe, blickte am Dienstag in Hamburg vor Journalisten auf das Geschäftsjahr 2022 zurück. Beherrschendes Thema war die Suche und das Halten von Mitarbeitern. „Ich sage bewusst Arbeitskräftemangel, denn es geht um viel mehr als nur Fachkräfte“, erklärte der Konzernchef.

Dabei stehen gleich mehrere Themen im Fokus. Woher nimmt man die Mitarbeiter? Wie wird der Standard bei der Ausbildung bewertet? Wie soll mit dem Thema „Homeoffice“ verfahren werden? Und was kann ein Versicherer tun, um seine Mitarbeiter zu halten und wieder verstärkt ins Büro zu locken?

Schöne neue Arbeitswelt in der Versicherungswirtschaft

Ulrich Leitermann (Archivbild: Meyer)
Ulrich Leitermann (Archivbild: Meyer)

Mittlerweile hat das Traditionsgewerbe „Versicherungen“ viel von dem alten Image verloren, wie Leitermann anhand der Gegenwart und Zukunft skizzierte. War es vor der Corona-Pandemie noch ein Gedankenspiel, ist mittlerweile der in der Betriebsvereinbarung eingeführte zweitätige Anspruch auf Homeoffice Realität.

Natürlich solle die Arbeit aber nicht ausschließlich im Heimbüro geleistet werden, so der Manager. Denn durch die dauerhafte Isolation von den Kollegen gehe sonst viel verloren – auch die Bindung zum Unternehmen. Und dass Mitarbeiter die wichtigste Ressource der Zukunft sein werden, daran lässt der Versicherer keinen Zweifel aufkommen.

Trotz fortschreitender Digitalisierung bei der Gruppe (VersicherungsJournal 9.6.2022), werde zum Beispiel die beschworene Gefahr eines „Chatbot“ das Personal bei der Signal Iduna nicht bedrohen, lässt Leitermann verlauten. Sorge um den Arbeitsplatz müsse keiner haben. „Freisetzen würde ich heutzutage niemanden mehr“, so der Vorstandsvorsitzende.

Das Thema „Diversität“ spiele in dem Unternehmen ebenfalls eine große Rolle. Zudem sei die Förderung von Frauen mehr in den Fokus gerückt.

Auf der Suche nach Arbeitskräften – ohne den Standard zu senken

Ein ganzes Team von Recruitern kümmert sich intensiv um das Anwerben von neuen Mitarbeitern. Denn die klassische Bewerbungsmappe findet sich kaum noch auf einem Schreibtisch. Die sozialen Medien seien der Jagdgrund. „Mögliche Bewerber sollen schnell in Kontakt mit dem Team kommen, um zu wissen, mit wem sie später arbeiten“, erklärt Leitermann einen Teil des Anwerbungsprozesses.

Dabei werde der Standard, der zum Beispiel an die Auszubildenden gestellt werde, nicht gesenkt. Das bedeute im Umkehrschluss aber auch, dass vielleicht weniger Bewerbungen den Weg ins Postfach finden – ein Umstand, mit dem Leitermann noch leben kann. Allerdings werde gegen die Abgänge, in den kommenden zehn Jahren altersbedingt gut 250 ausscheidende Mitarbeiter pro Jahr, schwer anzugehen sein.

Für die Zukunft müsste „eine ganze Klaviatur“ an Möglichkeiten – beispielsweise die freiwillige 42-Stunden-Woche – gespielt werden, denn mit einem massiven Anwachsen der Angestelltenzahl rechnet Leitermann nicht. Allerdings verzeichne die Signal Iduna einen Zuwachs an Ausschließlichkeits-Vertretern, entgegen dem Branchentrend.

Auch die neuen Gebäude (16.2.2022) sollen zukunfts-charakteristisch gestaltet werden – das Investitionsvolumen beträgt aktuell 400 Millionen Euro. Das Ganze solle einen „Campus-Charakter“ bekommen, so Leitermann. Inklusive Kaffeeecke, auf neudeutsch: Coffee-Point. Diese Punkte für lockere Gespräche dienen als Kreativitätsverstärker und Vernetzungspunkte für Mitarbeiter.

Modell des Signal-Iduna-Gebäudes (Bild: Degenkolbe)
Modell des Signal-Iduna-Gebäudes (Bild: Degenkolbe)

Versicherung als Arbeitgeber verspricht Sicherheit für Mitarbeitende

Auch neue Formate wie live übertragene Erklärungen des Vorstands zu den Entwicklungen der Firma würden von den Mitarbeitern gut angenommen. 3.500 bis 4.500 Angestellte verfolgen so einen Stream laut dem Chef – und das nach Feierabend. „Das zeigt uns, dass unsere Mitarbeiter das gut finden“, resümiert der Vorstands-Vorsitzende. Auch die Tatsache, dass sich mehr Angestellte trauen, in solchen digitalen Formaten Fragen zum Stand und der Entwicklung der Firma zu stellen, bewertet er positiv.

„Menschen wollen Sicherheit und die Versicherungsbranche ist als Arbeitgeber recht solide durch die Pandemie gekommen“, erklärt Leitermann. Das könne einen attraktiven Arbeitgeber ausmachen.

Signal Iduna wächst um 2,3 Prozent

Den Erfolg sieht Leitermann in den Zahlen: Der Januar 2023 war der erfolgreichste in der Firmengeschichte und löst damit den Januar vergangenen Jahres ab (16.2.2022). Mit den 6,5 Milliarden Euro Beitragseinnahmen im Jahr 2022 wurden die 6,3 Milliarden Euro vom Vorjahr (9.6.2022) übertroffen. Verglichen mit 2017 sei das eine Milliarde Euro mehr.

Besonders in der Sparte Komposit wuchs die Signal Iduna laut Leitermann überdurchschnittlich. Sie legte hier um 6,3 Prozent zu. Insgesamt habe die Gruppe ein Wachstum von 2,3 Prozent zu verbuchen. Auch in der Entwicklung der Verträge sei der Trend positiv, ohne bisher die genauen Zahlen zu kennen.

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