Warum Frauen eine aussichtsreiche Klientel für Finanzberater sind
3.3.2023 Sparerinnen sind eine anspruchsvolle Klientel. Sie wünschen sich eine konzeptionelle Beratung, die sich an der entsprechenden Lebensphase orientiert. Gerade Frauen ab 45 Jahren verfügen nach einer Scheidung oft über Kapital, das umgeschichtet werden muss.
Das Finanzportal Fragfina.de der Finum.Finanzhaus AG hat 429 Beratungsgespräche mit Frauen aus den zurückliegenden drei Jahren ausgewertet. Ein Ergebnis: Die Anfragen der Klientinnen zu Geldanlage oder Krankenversicherung unterscheiden sich kaum von denen der Männer.
Aber Frauen konzentrieren sich weniger auf die Produkte, sondern wünschen eine konzeptionelle Beratung.
Lebensphasen definieren Beratungsbedarf
60 Prozent der Verbraucherinnen möchten über die Themen Geld und Absicherung mit einer Frau sprechen. Den Finanzexpertinnen wird mehr Empathie und Wissen über die eigene Situation zugeschrieben. Die Auswertung des Finanzportals differenziert auch nach verschiedenen Altersgruppen:
- Frauen zwischen 18 und 35 Jahren konzentrieren sich selbstbestimmt auf den Vermögensaufbau, unabhängig vom Partner. Die Kundinnen interessieren sich insbesondere für Investmentfonds oder ETFs. Rentenversicherungen spielen für diese Gruppe nur eine untergeordnete Rolle.
- Bei Frauen zwischen 35 und 45 Jahren, nach Teilzeitarbeit oder Erziehungsauszeiten, steht die eigene Altersvorsorge im Vordergrund. Bei der Beratung tun sich oft finanzielle Lücken in der Vorsorge auf. Die Motivation, sich beraten zu lassen, wird in dieser Altersgruppe oft durch äußere Umstände ausgelöst, wie durch die Trennung vom Partner.
- Bei Frauen zwischen 45 und 65 Jahren rückt die eigene Altersvorsorge „überdurchschnittlich oft“ in den Fokus, ausgelöst durch die Trennung von Ehemann oder Partner, so das Finanzportal. In der Beratung geht es dann um die Anlage des durch die Scheidung freigewordenen Kapitals, etwa durch aufgelöste Versicherungen oder eine verkaufte Immobilie.
Interessante Klientel: Frauen ab 45 Jahren
Die Auswertung von Fragfina belegt, dass „Frauen ab 45 Jahren mehr Vermögen angesammelt haben als Frauen der anderen beiden Altersgruppen“. Der Wunsch nach einer klaren Strukturierung der eigenen Altersvorsorge stehe hier im Vordergrund. Diese Altersgruppe sei auch eher bereit, in eine Rentenversicherung oder eine Immobilie als Kapitalanlage zu investieren.
Das Fazit des Portals richtet sich nach der Analyse der Daten nicht an die Sparerinnen, sondern an den Vertrieb: Vermittler sollten sich mit der Zielgruppe, ihren verschiedenen Lebensphasen und Anforderungen beschäftigen – und auskennen. Finanzthemen für Frauen ab 45 Jahren reichten oft von dem Bereich Erben & Schenken über die Immobilien-Finanzierung bis hin zu Immobilien als Kapitalanlage.
„Die von uns beratenen Frauen kannten sich oft relativ gut mit bestimmten Anlage- oder Investmentprodukten aus und ließen sich daher eher konzeptionell und strategisch beraten, um eine vernünftige Struktur in ihre Finanzsituation zu bringen“, lässt sich Dennis Rose, Gründer von Fragfina, zu den Ergebnissen zitieren.