12.6.2025 – In der am Donnerstag veröffentlichten Neuauflage des Produktratings Wohngebäudeversicherung hat Franke und Bornberg 356 Produkte von 89 Anbietern unter die Lupe genommen. Die Höchstnote „FFF+“ („hervorragend“) erhielten 51 Angebote von 24 Produktgebern. Andererseits reichte es für rund jeden achten Testkandidaten nicht für ein „F+“ („ausreichend“).
Die Franke und Bornberg GmbH (FuB) hat ihr Rating von Wohngebäudeversicherungen neu aufgelegt und am Donnerstag die aktualisierten Ergebnisse veröffentlicht.
Als Quellen für das Rating wurden nach Unternehmensangaben ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt.
Die Testkandidaten wurden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, wird zur methodischen Vorgehensweise erläutert.
Bewertung von null bis 100 ...
Die Qualität der jeweiligen Regelungen wurde in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach wurden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Wichtigkeit aus Kundensicht gewichtet.
Um die Gesamtqualität der Tarife zu messen, hat das Analysehaus auf sein aktuelles, siebenstufiges Bewertungsschema von „FFF+“ („hervorragend“) über „FFF“ („sehr gut“), „FF+“ („gut“), „FF“ („befriedigend“), „F+“ („ausreichend“) und „F“ („mangelhaft“) bis „F-“ („ungenügend“) zurückgegriffen.
... und Mindeststandards
Die Klassen sind nach eigenen Angaben so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen. Innerhalb der Ratingklassen sorgen zusätzliche Schulnoten für weitere Differenzierung. Zudem müssen für eine Einordnung in bestimmte Ratingklassen zusätzliche Mindeststandards erfüllt werden.
Ein Testkandidat kann etwa nicht besser als „FF“ („befriedigend“) abschneiden, wenn er bei grob fahrlässig herbeigeführten Schäden nicht unabhängig von der Schadenhöhe auf Leistungskürzung verzichtet. Für die Höchstnote ist es unter anderem erforderlich, dass ein Versicherungsschutz für Ableitungsrohre auf dem Versicherungsgrundstück ohne eine separate Kündigungsregelung besteht.
Überarbeitete Ratingmethodik
Nachdem bei der vorangegangenen Ratingsauflage unter anderem die Trennung in Top-, Standard- und Grundschutz aufgehoben wurde und zahlreiche Prüfsteine präzisiert wurden (VersicherungsJournal 14.6.2024), haben die Analysten aktuell keine grundlegenden Änderungen vorgenommen.
Dem Rating liegen insgesamt 31 Hauptkriterien mit 81 Detailkriterien zugrunde, die auf 31 Hauptkriterien von A wie „Aufräum- und Abbruchkosten“ über G wie „Gebäudebeschädigung durch Dritte“ bis V wie „Versicherte Sachen“ verteilt sind. Weitere Details können in der „Bewertungsgrundlagen Wohngebäudeversicherung“ (PDF, 250 KB) nachgelesen werden.
Bestnote für 24 Wohngebäudeversicherer
Die Analysten haben 356 (2024: 341) Tarifkombinationen von 89 (85) Gesellschaften unter die Lupe genommen. An jede siebte (knapp jede zehnte) Offerte wurde die Höchstnote „FFF+“ vergeben. Zur Gruppe der Produktgeber mit mindestens einem „FFF+“-Tarif gehören laut der tagesaktuell gepflegten Rangliste im FuB-Internetauftritt:
- Adcuri GmbH,
- Allianz Versicherungs-AG
- Alte Leipziger Versicherung AG,
- BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG,
- Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG,
- Domcura AG,
- Generali Deutschland Versicherung AG,
- Grundeigentümer-Versicherung VVaG (GEV),
- HDI Versicherung AG,
- Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG,
- Huk24 AG,
- Häger Versicherungsverein a.G.,
- ING-Diba AG (Risikoträger: Axa Versicherung AG),
- Interrisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group,
- Janitos Versicherung AG,
- Öffentliche Sachversicherung Braunschweig,
- R+V Allgemeine Versicherung AG,
- Rheinland Versicherungs AG,
- Rhion Versicherung AG,
- Sparkassen-Versicherung Sachsen Allgemeine Versicherung AG (SV Sachsen),
- SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG,
- Versicherer im Raum der Kirchen Sachversicherung AG (VRK),
- WWK Allgemeine Versicherung AG und
- Württembergische Versicherung AG.
Dabei schafften Generali, ING, R+V, SV, SV Sachsen und WWK den Aufstieg in die Gruppe der Wohngebäudeversicherer mit mindestens einem Toptarif. Nicht mehr aufgelistet wird die Element Insurance AG.
Knapp 40 der Testkandidaten mindestens „gut“
Mehr als (2024: knapp) jeder vierte Testkandidat wurde mit „sehr gut“ und weiterhin rund jeder 18. mit „gut“ bedacht. Gut jede vierte (fast jede dritte) Lösung erhielt ein „befriedigend“, circa jede siebte ein „ausreichend“ („F+“). Rund jede achte (fast jede sechste) Offerte schnitt schlechter als „ausreichend“ ab. Dabei kamen elf Produkte nicht über ein „ungenügend“ („F“) hinaus.
Fazit der Analysten von Franke und Bornberg
„Befriedigend“ oder schlechter benotete Testkandidaten scheitern nach FuB-Angaben „oft wegen schwachen Leistungen für Rohrbruch, Schäden durch Tiere, Graffiti und Vandalismus oder für das Beseitigen und Wiederaufforsten umgestürzter Bäume.
Leistungen bei Diebstahl von Zubehör, zum Beispiel Wärmepumpen, Seng- und Schmorschäden sowie Hotelkosten zeigen hier ebenfalls Schwächen. Manche Tarife verpassen eine bessere Note, weil ihr Schutz beim Wechsel des Versicherers Lücken aufweist“.
Die Analysten haben im Rahmen des Ratings festgestellt, dass neuere Tarifgenerationen häufig mehr können als ihre Vorgänger. So fänden sich unter den Top-Tarifen viele Lösungen, die erst kurze Zeit auf dem Markt seien. Deshalb sollten Kunden und Vermittler „regelmäßig prüfen, ob Versicherungsumfang und versicherte Leistungen noch zeitgemäß sind“, rät FuB-Geschäftsführer Michael Franke.