Hohe Verwaltungskosten bei Run-off-Versicherern sind nciht verwunderlich

12.11.2024 – In der Abschlusskostenquote verbergen sich nicht nur die Kosten des Vertriebs, sondern auch interne Kosten der Antragsbearbeitung oder der Produktneu- und Weiterentwicklung. Auch weitere übergreifende Kosten wie Raumkosten und IT sowie etwa der Personalabteilung werden dann hier zugeschlüsselt.

Es kam durchaus schon vor, dass der Controller zum Abteilungsleiter kam, damit dieser den Anteil der Verwaltungskosten in seiner Abteilung niedriger einschätze und den für Abschluss höher, durchaus erfolgreich. So tauchen dann Kosten, die als Verwaltungskosten angesehen werden können, künftig in anderen Kostenbereichen auf. Im Konzern können dann sogar noch auf den Schadenversicherer mehr Kosten geschlüsselt werden.

Im Run-off wird indes der Neuabschluss eingestellt, so dass es schwierig wird, größere Teile der eigentlich eher Verwaltungskosten bei den Abschlusskosten zuzuordnen. Sie werden nun also bei den Verwaltungskosten zugerechnet. Wo sie wohl schon vorher hingehört haben, denn sonst hätte man diese Kosten ja mit Wegfall der Neuabschlüsse einsparen können.

Niemand muss sich also wundern, weshalb Run-off-Lebensversicherer derart hohe Verwaltungskostenquoten aufweisen, trotz ihrer effizienteren Arbeitsweise, sondern eher hinterfragen, warum solche mit Vertrieb derart niedrige Verwaltungskosten haben. Auf dem Papier, weil sie sich im Wettbewerb gut machen und mit alleine etwas Kreativität in der Rechnungslegung auch relativ mühelos erreicht werden können.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „Dies sind die Lebensversicherer mit den höchsten Verwaltungskostenquoten”.

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