31.7.2025 – Auf Sechsjahressicht betrachtet kam die Rhion mit im Schnitt über 97 Prozent auf die höchste Combined Ratio in der Sparte Hausrat. Dies zeigt die Publikation „Branchenmonitor 2024: Hausratversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig. Weniger als zehn Cent Gewinn pro Beitragseuro erzielten ansonsten nur noch die Arag Allgemeine, die VPV, die Haftpflichtkasse und die BA die Bayerische Allgemeine.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten schafften es die deutschen Hausratversicherer durchgängig in die schwarzen Zahlen. In der Spitze erzielte die Branche versicherungstechnisch über 30 Cent Gewinn pro Beitragseuro (VersicherungsJournal 25.1.2022).
Nach Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) lag die Combined Ratio nur zweimal über 90 Prozent, dafür aber zwölf Mal unter 80 Prozent (19.11.2024).
Rhion mit der im Schnitt höchsten Quote
Auf Ebene der einzelnen Gesellschaften zeigen sich immense Unterschiede. Fünf Akteure gaben auf Sechsjahressicht laut dem „Branchenmonitor 2024: Hausratversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH fast so viel für Schäden und Kosten aus wie sie einnahmen. Die Publikation erfasst zahlreiche Kennzahlen der 50 größten Marktteilnehmer in dieser Sparte mit rund 91 Prozent Marktanteil.
Die höchste kombinierte Schaden-Kosten-Quote stand für die Rhion Versicherung AG mit im Schnitt über 97 Prozent zu Buche. Gut 95 Prozent waren es bei der Arag Allgemeine Versicherungs-AG, jeweils um die 93 Prozent bei den drei Anbietern VPV Allgemeine Versicherungs-AG, die Haftpflichtkasse VVaG und BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG.
„Bernd“ und seine Folgen
Alle fünf vorgenannten Akteure landeten im Jahr 2021 in den roten Zahlen. Seinerzeit hatte das Sturmtief „Bernd“ (Archiv) für verheerende Schäden gesorgt und den Schadenaufwand um drei Viertel auf annähernd zwei Milliarden Euro ansteigen lassen.
Mit am stärksten davon betroffen war die VPV, die damals auf die branchenweit höchste Combined Ratio von mehr als 128 Prozent kam (16.2.2023). 2018 und 2020 hatte die Gesellschaft jeweils fast 20 Cent Gewinn pro Beitragseuro geschrieben, in den übrigen drei Jahren jeweils um die zehn Prozent.
Die Arag schaffte es in den ersten drei Jahren des Beobachtungszeitraums auf jeweils leicht über 90 Prozent. Nach dem Verlustjahr 2021 kehrte das Unternehmen wieder in die Gewinnspur zurück. Zuletzt kamen die Düsseldorfer nach einer leichten Verbesserung auf 95,5 Prozent, aber immer noch auf die sechsthöchste Quote.
Rhion zweimal im Minus
Die Rhion landete als einziger der aufgeführten Hausratversicherer neben 2021 ein zweites Mal in den roten Zahlen. Bei ihr stieg die Combined Ratio im letzten Jahr des Betrachtungszeitraums um fast fünf Prozentpunkte auf 102,8 Prozent.
Zwar erhöhten sich die Einnahmen um ein Neuntel auf knapp 17,4 Millionen Euro. Laut Geschäftsbericht 2023 (PDF, 893 KB) führte andererseits „ein ungünstiger Schadenverlauf“ dazu, dass die Aufwendungen für Versicherungsfälle um ein gutes Sechstel auf fast 10,2 Millionen Euro anwuchsen.
Der „Branchenmonitor 2024: Hausratversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.