Die größten Rechtsschutzversicherer

20.1.2025 – Die Anbieter in der Rechtsschutzversicherung erzielten 2023 laut GDV mit 27,1 Millionen Verträgen gut fünf Milliarden Euro gebuchte Bruttoprämien. Die Ranglisten nach Policenbestand und nach Prämieneinnahmen führt jeweils die Arag vor der Allianz an. Dahinter landeten dem „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2024“ von V.E.R.S. Leipzig zufolge Örag und Ergo (Kontrakte) beziehungsweise Roland (Umsatz). Prozentual legte unter den Marktgrößen jeweils die Arag am stärksten zu.

Die im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Versicherer hatten Ende 2023 im Zweig Rechtsschutz etwa 27,1 Millionen Verträge im Bestand. Dies entspricht Verbandsangaben zufolge einem (aufgrund der Änderung der Grundgesamtheit bereinigten) Zuwachs von 1,1 Prozent.

Arag mit den meisten Policen

Die meisten Policen (rund 5,15 Millionen) gehen auf das Konto der Arag SE. Mit großem Abstand dahinter folgt die Allianz Versicherungs-AG mit etwa 2,64 Millionen Kontrakten. An dritter und vierter Stelle liegen die Örag Rechtsschutzversicherungs-AG und die Ergo Versicherung AG mit etwas über beziehungsweise unter zwei Millionen Stück.

Dies zeigt der „Branchenmonitor: Rechtsschutz-Versicherung 2024“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. In diesem werden zahlreiche Kennzahlen der 25 größten Akteure mit 98 Prozent Marktanteil dargestellt.

Die Rechtsschutzversicherer auf den weiteren Plätzen

Die Positionen fünf bis sieben belegen mit 1,9 bis 1,8 Millionen Policen die Huk-Coburg-Rechtsschutzversicherung AG, die ADAC Versicherung AG und die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG.

Dahinter folgen mit ebenfalls siebenstelligen Vertragsbeständen die Advocard Rechtsschutzversicherung AG, die Deurag Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG und die DEVK Rechtsschutz-Versicherungs-AG.

Rangliste Verträge (Bild: Wichert)

Zwischen plus 397.000 und minus 40.000 Rechtsschutzverträge

Wie vor Jahresfrist (VersicherungsJournal 1.2.2024) konnten 2023 nur vier der Marktteilnehmer mit mehr als einer Million Kontrakten zulegen. Die größte Steigerung nach absoluten Zahlen schaffte die Arag mit plus 397.265, während die ADAC Versicherung mit minus 39.473 die größten Einbußen zu verzeichnen hatte.

Was die Zuwachsrate betrifft, so hatte die Arag mit 8,4 Prozent die Nase vorn. In etwa auf Marktniveau wuchsen die Huk-Coburg und der Roland. Die Allianz legte nur halb so stark wie die Branche zu.

Leicht im Minus (zwischen 0,3 und 0,6 Prozent) lagen die Advocard, die DEVK und die Örag. Um jeweils knapp über ein Prozent schrumpften die Bestände der Deurag und der Ergo, um mehr als zwei Prozent der Bestand der ADAC Versicherung.

Entwicklung Verträge (Bild: Wichert)

Prämienvolumen: Roland hinter Arag und Allianz an dritter Stelle

Nach gebuchten Bruttobeiträgen – diese beliefen sich nach GDV-Angaben 2023 branchenweit auf mehr als fünf Milliarden Euro (plus 2,3 Prozent, ebenfalls bereinigter Wert) – zeigt sich eine etwas andere Reihenfolge. Zwar liegt auch hier die Arag (mit über 850 Millionen Euro) vor der Allianz (579 Millionen Euro) an der Spitze.

Aber an dritter Stelle befindet sich – um vier Positionen besser als nach Verträgen – der Roland mit circa 547 Millionen Euro. Dahinter folgen auf vier und fünf die Örag und die Ergo (jeweils einen Platz schlechter als nach Kontrakten) mit um die 420 Millionen Euro gebuchter Bruttoprämie.

Die Ränge sechs bis neun belegen die Advocard (zwei Positionen besser als nach Policen), die Huk-Coburg (zwei Plätze schlechter als nach Kontrakten), der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. (drei Ränge besser als nach Verträgen) und die DEVK (eine Stelle besser als nach Policen) mit 292 bis 204 Millionen Euro.

Rangliste Prämien (Bild: Wichert)

Die ADAC Versicherung schnitt beim Umsatz mit Position elf ganze fünf Plätze schlechter ab als nach Kontrakten. Die Deurag landete beim Prämienvolumen an zwölfter Stelle und lag damit drei Ränge weiter unten als beim Bestand.

Gewinner und Verlierer beim Beitragsaufkommen

Im Berichtsjahr bauten alle vorgenannten Branchenschwergewichte bis auf zwei Ausnahmen ihr Prämienvolumen aus. Dies waren die Örag und die Ergo, deren Einnahmen um jeweils unter 0,1 Prozent zurückgingen.

Unterdurchschnittliche Steigerungsraten von jeweils um die ein Prozent verzeichneten die Advocard, die DEVK und die Huk-Coburg. Um drei Prozent wuchs der LVM, um je über vier Prozent der Roland und die Allianz. Die höchste Steigerungsrate stand mit über sechs Prozent für die Arag zu Buche.

Veränderungen Prämien (Bild: Wichert)

Weitere Studiendetails und Bezugsmöglichkeiten

Was die Profitabilität angeht, so schnitten die Branchengrößen mehrheitlich schlechter ab als der Markt. Dabei gab keiner von ihnen mehr für Schäden und Kosten aus, als er an Beiträgen einnahm (20.1.2025).

Der „Branchenmonitor 2024: Rechtsschutzversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Diese werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 50-seitige Studie kann als PDF-Version für 654,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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