27.5.2025 – Laut einer Studie im Auftrag des Verbands öffentlicher Versicherer schätzen 85 Prozent der Wohngebäudebesitzer Starkregen als die größte Gefahr für ihre Immobilie ein. Allerdings verfügen nur 62 Prozent über einen entsprechenden Versicherungsschutz.
Immobilienbesitzer haben ein Bewusstsein für Naturgefahren, sichern sich gegen Schäden durch Extremwetterereignisse jedoch nicht ausreichend ab. Dies zeigt eine Umfrage im Auftrag des Verbands öffentlicher Versicherer e.V.
Für die Untersuchung wurden im Januar rund 1.000 Wohngebäudebesitzer in Deutschland mittels einer quantitativen Onlinebefragung über ein Crowdsourcing-Panel befragt. Die Erhebung ist nach eigenen Angaben repräsentativ und wurde von der Appinio GmbH durchgeführt.
Starkregen auf Platz eins
Demnach geht für die Befragten die größte Gefahr für ihre Immobilie von Starkregen aus. Insgesamt 85 Prozent geben an, dass sie das Risiko durch Starkregen als eher hoch (26 Prozent), hoch (35 Prozent) oder sehr hoch (24 Prozent) einschätzen. Allerdings verfügen nur knapp 62 Prozent über einen entsprechenden Versicherungsschutz.
Dahinter folgen auf der Rangliste der risikoreichsten Naturgefahren Sturm und Orkan (insgesamt 82 Prozent), Hagel (80 Prozent) und Blitzschlag (73 Prozent).
Schutzmaßnahmen unzureichend
Auch beim subjektiven Sicherheitsgefühl zeigt sich eine Diskrepanz: Obwohl sich rund 57 Prozent der Hausbesitzer gut bis sehr gut auf Naturgefahren wie Starkregen oder Sturm vorbereitet fühlen, haben nur wenige konkrete Schutzmaßnahmen ergriffen. Fast 40 Prozent erkennen selbst, dass ihre Maßnahmen unzureichend sind.
Der Schutz des Daches wird in diesem Zusammenhang am häufigsten genannt. „Im Hinblick auf die Naturgefahr Starkregen sind jedoch Wasserschutzsysteme wie Rückstauklappen oder angepasste Grundstücksgestaltungen viel entscheidender“, berichtet der Verband.
Bei der Suche nach Informationen zu Naturgefahren und Schutzmöglichkeiten wenden sich die meisten Hausbesitzer zunächst an ihre Versicherung. Dies geben 51 Prozent der Befragten an. Weitere Informationsquellen sind Handwerker (41 Prozent), Freunde (26 Prozent) und Verbraucherzentralen (24 Prozent).
Versicherungsquote steigt kontinuierlich
Die Versicherungsdichte ist zuletzt gestiegen. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) lag die Einschlussquote für die Volldeckung gegen weitere Naturgefahren (Elementar) in der Wohngebäudeversicherung im Jahr 2023 bei 54 Prozent (ohne reine Starkregenverträge und mit sogenannten Altprodukten der ehemaligen Deutschen Versicherungs-AG).
Damit sind hierzulande mittlerweile 9,6 Millionen Gebäude gegen Überschwemmung durch Starkregen und Hochwasser sowie andere Naturgefahren versichert.
Auch bei der Hausratversicherung steigt kontinuierlich die Anzahl der Verträge mit Deckung der weiteren Naturgefahren (Elementar). Bis Ende 2023 haben 11,1 Millionen Haushalte einen solchen Versicherungsschutz abgeschlossen. Die Einschlussquote beträgt aktuell 39 Prozent bezogen auf Verträge Hausrat gesamt.