Mehrheit der Deutschen war schon auf Reisen krank
26.5.2023 Über 80 Prozent der Bürger hatten schon einmal mit gesundheitlichen Beschwerden während einer Reise zu kämpfen, belegt eine repräsentative Umfrage der Hansemerkur. Fast drei Viertel der Betroffenen verbrachten ihren Urlaub im Ausland, als sie krank wurden oder verunfallten. Doch nur knapp vier von zehn erkrankten Reisenden hatten eine Auslandsreise-Krankenversicherung.
Laut einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungs-Unternehmens Appinio GmbH im Auftrag der Hansemerkur Krankenversicherung AG erkrankten oder verletzten sich 81 Prozent der Bürger schon einmal während ihres Urlaubes.
Drei von vier Betroffenen hatte es während einer Auslandsreise erwischt – im Detail 49 Prozent in einem Urlaub innerhalb und knapp 24 Prozent auf einer Fernreise außerhalb Europas. Die Befragung, die Mitte Mai dieses Jahres durchgeführt wurde, richtete sich an 2.000 Einwohner aus Deutschland.
Die häufigsten gesundheitlichen Beschwerden auf Reisen
Während einer Urlaubsreise traten einige Erkrankungen und gesundheitliche Leiden besonders häufig auf. So litten von den betroffen mindestens einmal unter
- Grippe oder Erkältung (51 Prozent)
- Magen-Darm-Erkrankung (46 Prozent)
- Hautprobleme wie Sonnenbrand oder Hautausschlag aufgrund einer Allergie, eines Quallen- oder Mückenstichs (37 Prozent)
- Sonnenstich (34 Prozent)
- kleinere Sportverletzung (24 Prozent)
- Lebensmittelvergiftung (18 Prozent)
- Verkehrsunfall (elf Prozent)
Insgesamt hatten sich fast 13 Prozent der Betroffenen sogar schwer verletzt.
Über 44 Prozent mussten vom Arzt oder in einer Klinik behandelt werden
Über 44 Prozent derjenigen, die im Urlaub krank oder verletzt waren, mussten ärztlich versorgt werden. Fast 30 Prozent benötigten eine Behandlung in einem Krankenhaus. Mehr als 17 Prozent wurden ambulant und weitere zwölf Prozent stationär in einer Klinik versorgt.
Die Umfrage ergab zudem, dass über 37 Prozent derjenigen, die im Urlaub krank oder verletzt wurden, keine Auslandsreisekranken-Versicherung hatten. Ohne einen solchen Versicherungsschutz besteht bei einem Auslandsurlaub jedoch ein erhebliches Kostenrisiko.
Denn wer in einem anderen Land eine medizinische Hilfe benötigt, muss die Kosten dafür, egal ob für einen Krankentransport, eine medizinische Behandlung oder einen Krankenhausaufenthalt teilweise oder komplett selbst zahlen. Bei schweren Erkrankungen oder Unfallverletzungen sind diesbezüglich fünf- oder sechsstellige Summen keine Seltenheit.
Hohes Kostenrisiko für Reisende
Gesetzlich Krankenversicherte haben zwar im Rahmen der Europäischen Krankenversicherungs-Karte (EKVK), die auf der Rückseite der elektronischen Gesundheitskarte zu finden ist, in einigen Ländern einen gewissen Versicherungsschutz im Falle einer Krankheit oder eines Unfalles.
Dieser gilt in den 27 Ländern der Europäischen Union (EU) sowie in Island, Liechtenstein, Norwegen, Mazedonien, Montenegro, Serbien, der Schweiz und in Staaten, mit denen ein entsprechendes Abkommen besteht, wie in der Türkei und in Tunesien.
Allerdings werden hier maximal die Kosten übernommen, die ein gesetzlich krankenversicherter Einwohner des jeweiligen Reiselandes nach den dortigen geltenden Rechtsvorschriften erhalten würde. Damit werden in diesen Ländern diverse medizinisch notwendige Kosten von der deutschen GKV für Reisende nicht oder nur zum Teil übernommen.
In allen anderen Reiseländern, wie zum Beispiel in den USA, Neuseeland, Kanada, Australien, Indien, China oder Kenia übernimmt die GKV gar keine Kosten.
GKV-Spitzenverband empfiehlt Auslandsreise-Krankenversicherung
Nähere Einzelheiten, was bei einem Unfall oder einer Erkrankung im Ausland von der GKV übernommen wird, enthalten die Merkblätter zu den verschiedenen Ländern, die im Webportal des GKV-Spitzenverbandes abrufbar sind.
Generell werden zum Beispiel die Kosten für einen Krankenrücktransport aus dem Ausland – egal ob EU oder sonstige Länder – nach Deutschland im Rahmen der EKVK nicht übernommen.
Das Kostenrisiko, das man als Reisender hat, wenn man im Ausland krank wird oder verunfallt und eine medizinische Behandlung oder einen Rücktransport benötigt, lässt sich jedoch mit einer privaten Auslandsreise-Krankenpolice umfassend absichern.
In allen Merkblättern zu den verschiedenen Ländern empfiehlt der GKV-Spitzenverband dringend „den Abschluss einer privaten Auslandsreise-Krankenversicherung“.