So (un)profitabel sind die Rechtsschutz-Marktgrößen

17.7.2025 – Mit der Deurag landete nur einer der nach Verträgen und Beiträgen größten Marktteilnehmer im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 versicherungstechnisch in der Verlustzone. Am profitabelsten war die Huk-Coburg mit einer Schaden-Kosten-Quote von unter 90 Prozent, wie der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäude“ von V.E.R.S. Leipzig zeigt.

Im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 gaben fünf der 25 größten Marktteilnehmer mehr für Schäden und Kosten aus als sie an Beiträgen einnahmen. Die höchste Combined Ratio wird mit im Schnitt 112,5 Prozent für die Huk24 AG ausgewiesen (VersicherungsJournal 19.6.2025). Am besten schnitt die Debeka Allgemeine Versicherung AG mit 82 Prozent ab (7.7.2025).

Dies ist ein Ergebnis der Publikation „Branchenmonitor: Rechtsschutzversicherung 2024“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. In diesem werden zahlreiche Kennzahlen der 25 größten Akteure mit 98 Prozent Marktanteil dargestellt.

Von den Platzhirschen war nur die Deurag in den roten Zahlen

Von den Marktgrößen mit 1,1 Millionen versicherten Risiken im Bestand oder mindestens 270 Millionen Euro gebuchten Bruttobeiträgen (20.1.2025) landete nur eine Gesellschaft auf Sechsjahressicht in der Verlustzone.

Dies war die Deurag Deutsche Rechtsschutz-Versicherung AG mit fast 103 Prozent. Sie schaffte es nur 2022 und 2023 in die schwarzen Zahlen. 2020 fiel die kombinierte Schaden-Kosten-Quote mit rund 111 Prozent besonders hoch aus. In den übrigen Jahren des Beobachtungszeitraums waren es zwischen 102 und 104 Prozent.

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Allianz und Örag entgehen nur knapp der Verlustzone

Mit der Allianz Versicherungs-AG und der Örag Rechtsschutzversicherungs-AG schafften es zwei Branchenriesen im Schnitt der Jahre 2018 bis 2023 nur so gerade eben in die Gewinnzone. Die Allianz schrieb von 2020 bis 2022 rote Zahlen, wobei der Verlust 2020 mit 13 Cent pro Beitragseuro am größten ausfiel.

Seinerzeit waren die Bruttoaufwendungen für Versicherungsfälle mit fast einem Fünftel in etwa sechs Mal so stark wie die Einnahmen. Dies hatte das Unternehmen unter anderem auf vermehrte Klagen infolge des Dieselskandals sowie auf vermehrte Schäden im Arbeits- und Vertragsrechtsschutz infolge der Corona-Pandemie zurückgeführt (19.1.2022). Zuletzt waren es zweimal gut 85 Prozent (26.11.2024, 1.2.2024).

Die Örag landete nur 2021 versicherungstechnisch in der Verlustzone, wenn auch nur knapp (mit einer Quote von 101,3 Prozent). Allerdings schrieb sie in den übrigen Jahren des Betrachtungszeitraums auch nicht allzu viel Gewinn. Bestenfalls waren es knapp 1,8 Cent pro Beitragseuro.

Deurag, Allianz, Örag (Bild: Wichert)

Huk-Coburg am profitabelsten

Im Sechsjahresschnitt jeweils bei um die 95 Prozent lagen die Roland Rechtsschutz-Versicherungs-AG. und die Arag SE. Jeweils um die 92 Prozent waren es bei der Advocard Rechtsschutzversicherung AG, der ADAC Versicherung AG und der Ergo Versicherung AG.

Mit versicherungstechnischen Gewinnen von im Schnitt über zehn Cent pro Beitragseuro war die Huk-Coburg-Rechtsschutzversicherung AG das profitabelste Unternehmen unter den Platzhirschen.

Marktgrößen (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2024: Rechtsschutzversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Diese werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 50-seitige Studie kann als PDF-Version für 654,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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