30.4.2025 – In der am Dienstag veröffentlichten Neuauflage des Produktratings Hausratversicherung hat Franke und Bornberg 356 Offerten von 96 Anbietern unter die Lupe genommen. Die Höchstnote „FFF+“ („hervorragend“) erhielten 118 Angebote von 62 Produktgebern. Ein knappes Fünftel erhielt ein „FFF“ („sehr gut“). Rund jeder sechste Testkandidat schnitt mit „ausreichend“ („F+“) oder schlechter ab.
Die Franke und Bornberg GmbH (FuB) hat ihr Rating von Hausratversicherungen aktualisiert und am Dienstag die Ergebnisse veröffentlicht.
Als Quellen für das Rating wurden nach Unternehmensangaben ausschließlich die Versicherungsbedingungen sowie gegebenenfalls verbindliche Verbraucherinformationen, Antragsformulare, Versicherungsscheine, Geschäftsberichte und per Stichprobe verifizierte Daten genutzt.
Die Testkandidaten wurden zunächst dahingehend überprüft, in welchen Ausprägungen beziehungsweise Varianten welche Detailleistungen und Einzelregelungen angeboten werden, wird zur methodischen Vorgehensweise erläutert.
Bewertung von null bis 100 und Mindeststandards
Die Qualität der jeweiligen Regelungen wurde in einem nächsten Schritt auf einer Skala von null für die schlechteste Ausprägung bis 100 für die beste Ausprägung eingeordnet. Danach wurden die einzelnen Leistungskriterien entsprechend ihrer Wichtigkeit aus Kundensicht gewichtet.
Um die Gesamtqualität der Tarife zu messen, hat das Analysehaus auf sein aktuelles, siebenstufiges Bewertungsschema von „FFF+“ („hervorragend“) über „FFF“ („sehr gut“) bis „F-“ („ungenügend“) zurückgegriffen. Die Klassen sind nach eigenen Angaben so bemessen, dass geringfügige, für die Praxis unerhebliche Punktunterschiede nicht zur Einstufung in eine andere Klasse führen.
Innerhalb der Ratingklassen sorgen zusätzliche Schulnoten für weitere Differenzierung. Zudem müssen für eine Einordnung in bestimmte Ratingklassen zusätzliche Mindeststandards erfüllt werden.
87 Prüfkriterien
Die vor zwei Jahren umfassend überarbeitete Ratingmethodik wurde bei der aktuellen Ratingauflage beibehalten. Seinerzeit wurde unter anderem die Trennung in Top-, Standard- und Grundschutz aufgehoben und an einigen Prüfkriterien geschraubt (VersicherungsJournal 27.3.2023).
Dem Rating liegen insgesamt 87 Prüfkriterien zugrunde. Dabei werden nach FuB-Angaben Standardleistungen wie Versicherungsschutz bei Brand, Sturm, Leitungswasser oder Einbruchdiebstahl nicht berücksichtigt. „Hier gibt es wenig oder gar keine Leistungsunterschiede“, so die Analysten.
Weitere Details zur Ratingmethodik können in der „Bewertungsrichtlinie Hausrat“ (PDF, 249 KB) nachgelesen werden.
Bestnote für 62 Anbieter
Die Analysten haben aktuell 356 (2024: 362) Tarifkonfigurationen von 96 (95) Gesellschaften anhand von insgesamt 87 Prüfkriterien unter die Lupe genommen. Die Rater heben hervor, dass die meisten Anbieter Hausratpolicen in mehreren Varianten auf den Markt brächten.
An annähernd jede dritte (2024: gut jede vierte) Offerte wurde die Höchstnote „FFF+“ vergeben. Zur Gruppe der Produktgeber mit der Bestnote gehören laut der laufend aktualisierten Auflistung im FuB-Internetauftritt die:
- Adam Riese GmbH,
- Adcuri GmbH,
- Allianz Versicherungs-AG,
- Alte Leipziger Versicherung AG,
- Ammerländer Versicherung VVaG,
- Arag Allgemeine Versicherungs-AG,
- Axa Versicherung AG (auch DBV),
- BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG,
- Baloise Sachversicherung AG Deutschland,
- Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG,
- BGV-Versicherung AG,
- Concordia Versicherungsgesellschaft a.G.
- Continentale Sachversicherung AG,
- Debeka Allgemeine Versicherung AG,
- DEVK Allgemeine Versicherungs-AG,
- die Haftpflichtkasse VVaG,
- Docura VVaG,
- Domcura AG,
- Ergo Versicherung AG,
- Europa Versicherung AG,
- GVO Gegenseitigkeit Versicherung Oldenburg VVaG,
- Generali Deutschland Versicherung AG,
- Gothaer Allgemeine Versicherung AG,
- Grundeigentümer-Versicherung VVaG (GEV),
- GVV Direktversicherung AG,
- HDI Versicherung AG,
- Helvetia Versicherungen,
- Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG,
- Huk24 AG,
- Häger Versicherungsverein a.G.,
- Ideal Versicherung AG,
- Inter Allgemeine Versicherung AG,
- Interlloyd Versicherungs-AG,
- Interrisk Versicherungs-AG Vienna Insurance Group,
- Janitos Versicherung AG,
- Landschaftliche Brandkasse Hannover (VGH),
- LBN-Versicherungsverein a.G.,
- MVK Versicherung VVaG,
- NV-Versicherungen VVaG,
- Nürnberger Allgemeine Versicherungs-AG,
- Öffentliche Sachversicherung Braunschweig,
- Ostangler Brandgilde VVaG,
- Prokundo GmbH,
- PVAG Polizeiversicherungs-AG,
- R+V Allgemeine Versicherung AG,
- Rheinland Versicherungs AG,
- Rhion Versicherung AG,
- S.L.P. Vertriebsservice AG Gesellschaft für Versicherungsvermittlung, Marketing und Vertriebslogistik,
- Schleswiger Versicherungsverein a.G.,
- Schwarzwälder Versicherung VVaG,
- Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG,
- Sparkassen-Versicherung Sachsen Allgemeine Versicherung AG (SV Sachsen),
- Universa Allgemeine Versicherung AG,
- Versicherer im Raum der Kirchen Sachversicherung AG (VRK),
- VHV Allgemeine Versicherung AG,
- Vödag Versicherung für den öffentlichen Dienst, Zweigniederlassung der Adler Versicherung AG,
- Waldenburger Versicherung AG,
- WGV-Versicherung AG,
- WWK Allgemeine Versicherung AG,
- Württembergische Gemeinde-Versicherung a.G.,
- Württembergische Versicherung AG und
- Zurich Insurance Europe AG.
Neben zahlreichen „Wiederholungstätern“ schafften DEVK Allgemeine, HDI, Ideal und Württembergische Gemeinde-Versicherung den Aufstieg in die Gruppe der Anbieter mit mindestens einem „FFF+“-Angebote.
Fast 70 Prozent der Testkandidaten mindestens „gut“
Knapp jeder fünfte (2024: gut jeder fünfte) Testkandidat wurde mit der Note „FFF“ („sehr gut“) bedacht, weiterhin mehr als jeder sechste mit „FF+“ („gut“). In etwa jede achte Lösung erhielt ein „FF“ („befriedigend“), circa jede 15. (2024: zwölfte) ein „ausreichend“ („F+“).
Rund jede zehnte (2024: neunte) Offerte schnitt schlechter als „ausreichend“ ab. Dabei kamen zehn (neun) Tarife nicht über ein „ungenügend“ („F-“) hinaus.
Deutliche Leistungsunterschiede
Die Analysten teilten im Rahmen des Ratingupdates mit, dass sich unter den Top-Tarifen viele junge Bedingungswerke fänden. Am anderen Ende der Skala stünden vor allem Tarifgenerationen, die schon drei Jahre oder sogar deutlich länger am Markt sind.
Lösungen, die nur „befriedigend“ oder schlechter wegkommen, böten meist zu niedrige Leistungen bei Onlineschäden und unberechtigtem Gebrauch von Kreditkarten. „Auch rund um Diebstähle, ob Trickdiebstahl, aus dem Auto, auf Reisen oder am Arbeitsplatz, treten Schwächen zutage. Das betrifft ebenfalls Diebstähle von Gartenmöbeln, Grills und Kinderwagen.
Und nicht zuletzt lassen versicherte Leistungen für Seng- oder Schmorschäden sowie für Schäden durch Rauch und Ruß bei schwachen Tarifen zu wünschen übrig“, stellen die Analysten heraus.