Auf welche Flottenversicherer Versicherungsmakler abfahren

13.12.2024 – Für unabhängige Vermittler besitzt das Kfz-Flottengeschäft einen vergleichsweise hohen Stellenwert. Favoriten der Makler und Mehrfachvertreter sind die VHV, die Kravag und die Allianz. Dies zeigen die Asscompact Trends IV/2024. Aus der gemeinschaftlichen Kraftfahrt-Statistik von Bafin und GDV der letzten Jahre geht hervor, dass sich das Schadengeschehen kurzfristig wie auch langfristig in vielen Bereichen nicht positiv entwickelt hat.

Zwischen 2013 und 2023 ist die Zahl der haftpflichtversicherten Flotten-Pkw um fast ein Drittel auf über 2,7 Millionen Jahreseinheiten gestiegen. Die Zahl der versicherten Personenkraftwagen insgesamt (Wagniskennziffer (kurz: WKZ) 112) hat sich im gleichen Zeitraum nur um ein gutes Zehntel erhöht. Dadurch wuchs der Anteil der Flottenfahrzeuge von 4,9 auf zuletzt 5,9 Prozent.

2022 erlebten die Kfz-Flottenversicherer ein „Ausreißerjahr“

Dies zeigen die „Jahresgemeinschaftsstatistik über den Schadenverlauf in der Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherung 2023“ und die Auflagen der Vorjahre. Die Statistik wird jährlich vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) herausgegeben. Sie beinhaltet keine Aufwendungen für die Schadenregulierung.

2022 war erstmals im Beobachtungszeitraum eine rückläufige Entwicklung bei den Flottenfahrzeugen zu beobachten (VersicherungsJournal 14.11.2023). Im Berichtsjahr jedoch setzte sich der zuvor kontinuierliche Aufwärtstrend wieder fort.

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Flotten-Pkw: Aufwand und Schadenzahl wieder gestiegen

Aus den Publikationen geht weiter hervor, dass bei den Flotten-Pkw sowohl die Schadenzahl als auch der Schadenaufwand deutlich angezogen haben. Dabei erhöhten sich die Fallzahl um sieben Prozent auf etwa 148.800 und die Kosten um über ein Achtel auf fast 685 Millionen Euro.

Zuvor hatte es (auch coronabedingt) zweimal Rückgänge gegeben (19.12.2022). Zum Vergleich: Auch in den Vor-Pandemiejahren war es fast kontinuierlich nach oben gegangen (17.12.2020).

Schadengeschehen (Bild: Wichert)

Langfristig noch leicht positive Entwicklung beim Schadengeschehen

Ein vertiefender Blick in die Statistik zeigt eine langfristig positive Entwicklung bei der Schadenhäufigkeit und bei dem für die Prämienkalkulation wichtigen Schadenbedarf.

Erstere hat im Vergleich zu 2013 um weit über ein Drittel auf 55 Unfälle je 1.000 versicherte Jahreseinheiten abgenommen. Zum Vergleich: Allein im ersten Corona-Jahr war es um fast ein Viertel nach unten gegangen (13.10.2021), 2021 nur noch von 55 auf 51 (12.12.2022). 2023 blieb die relative Häufigkeit unverändert.

Der Schadenbedarf allerdings erhöhte sich im Berichtsjahr 2023 um sechs Prozent auf 253 Euro. Im Jahr zuvor war es noch um ein gutes Sechstel nach oben gegangen. Der aktuelle Wert stellt aber immer noch den viertniedrigsten Wert im Betrachtungszeitraum dar. Im Vergleich zu 2013 bedeutet dies ein Minus von etwa einem Vierzehntel.

Andererseits haben sich die Kosten pro Crash auf Zehnjahressicht um fast die Hälfte auf 4.601 Euro erhöht. Allein im vergangen Jahr war eine Steigerung um fast sechs Prozent beziehungsweise rund 240 Euro zu verzeichnen.

Schadengeschehen (Bild: Wichert)

Flottengeschäft besitzt Gewicht im Maklermarkt

Insbesondere im unabhängigen Vermittlermarkt spielt die Flottenversicherung eine nicht zu vernachlässigende Rolle. In den Absatzhitparaden der letzten Auflagen der Asscompact-Trends landete diese Produktgruppe meist in der oberen Hälfte der gut drei Dutzend untersuchten Produktkategorien.

Das Top-Ergebnis erzielte die Kfz-Flottenversicherung im Frühjahr 2019 mit dem achten Rang. Mehr als die Hälfte der unabhängigen Vermittler berichtete seinerzeit von einem „(sehr) guten“ Geschäft im zu beurteilenden Schlussquartal 2018. Auf der anderen Seite lief es nur bei rund jedem fünften Befragten „(sehr) schlecht“ (21.3.2019). In der aktuellen Auflage IV/2024 reichte es nur für eine Platzierung im unteren Mittelfeld.

Die Studienreihe wird im Quartalsrhythmus von der BBG Betriebsberatungs GmbH durchgeführt. Basis ist eine Onlinebefragung zu diversen Vertriebsthemen von jeweils mehreren hundert Maklern und Mehrfachvertretern. An der letzten Umfrage nahmen 338 unabhängige Vermittler teil. Sie fand im Oktober statt.

Die Favoriten der Versicherungsvermittler unter den Kfz-Versicherern

Im Rahmen der Untersuchung werden die unabhängigen Vermittler auch zu ihren persönlichen Favoriten in etwa 40 Produktlinien befragt. Diese konnten die Makler und Mehrfachvertreter über ein Drop-Down-Menü auswählen oder frei eingeben.

In der Kfz-Flottenversicherung liegt aktuell – zum fünften Mal in Folge – die VHV Allgemeine Versicherung AG an der Spitze. Sie konnte zuletzt mehr als jede vierte der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Den Silberrang holten sich die Kravag Versicherungen von der Allianz Versicherungs-AG zurück. Für Erstere votierte annähernd jeder fünfte Befragte, für Letztere rund jeder sechste.

In einem engen Rennen um die vierte Position setzte sich die Axa Versicherung AG gegen die R+V Allgemeine Versicherung AG und die Itzehoer Versicherung/Brandgilde von 1691 VVaG durch. Die drei Akteure kamen jeweils auf einen Anteil von um die sieben Prozent. Während die Axa und die R+V die Plätze tauschten, schob sich die Itzehoer um einen Rang nach oben.

Weitere Studiendetails und Bezugshinweis

Dahinter folgen die Württembergische Versicherung AG (von neun auf sieben) vor den gleichauf an achter Stelle liegenden Anbietern Dialog Versicherung AG, SV Sparkassenversicherung Gebäudeversicherung AG und Zurich Insurance Europe AG.

Ranking (Bild: Wichert)

Der 151-seitige Berichtsband der Asscompact Trends IV/2024 kostet 1.785 Euro inklusive Mehrwertsteuer (Preisnachlass bei Jahresabonnement). Er kann bei Dr. Mario Kaiser per E-Mail oder per Telefon unter 0921 7575833 bestellt werden.

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