14.7.2025 – Acht von zehn Haustierbesitzer haben schon einmal eine Tierarztrechnung erhalten, die höher ausfiel als erwartet. Dies zeigt eine Studie von Appinio. Demnach haben ferner knapp 21 Prozent in den kommenden sechs Monaten vor, eine Tierkrankenversicherung abzuschließen, und fast 29 Prozent ziehen eine solche Absicherung generell in Betracht. Dass die Wahl dabei auf die Allianz fällt, ist nicht unwahrscheinlich, denn sie ist der bekannteste Tierversicherer.
Die Appinio GmbH hat in einer Studie die Einstellungen und Erwartungen deutscher Hunde- und Katzenbesitzer in Hinblick auf Tierkrankenversicherungen beleuchtet. Die Untersuchung zeige ein erhebliches Bedürfnis nach finanzieller Absicherung von Tierarztkosten sowie klare Erwartungen an die Versicherungsbranche, heißt es beim Marktforschungsunternehmen.
Für die Untersuchung wurden im Juni 500 Tierbesitzern neun Fragen gestellt. Die Teilnehmer waren je zur Hälfte Frauen und Männer und verteilten sich zu gleichen Teilen auf fünf Altersgruppen zwischen 18 und 65 Jahren.
67 Prozent besaßen zum Zeitpunkt der Befragung eine Katze, 66 Prozent einen Hund und 13,4 Prozent ein Kleintier wie ein Kaninchen oder ein Meerschweinchen. 11,4 Prozent waren im Besitz von mindestens einem Fisch und 9,2 Prozent von mindestens einem Vogel. 3,2 Prozent nannten ein Reptil wie Schlange oder Schildkröte ihr Eigen. Mehrfachnennungen waren möglich.
Sorge vor unerwartet hohen Tierarztkosten ist groß
Die Ergebnisse: Der Aussage, Sorge vor hohen Kosten beim Tierarztbesuch zu haben, stimmen acht von zehn Teilnehmern (81,4 Prozent) zu, davon 33,4 Prozent sogar „voll und ganz“. Noch etwas mehr (82,8 Prozent) der Aussage, schon einmal eine Tierarztrechnung erhalten zu haben, die höher war als erwartet. „Voll und ganz“ stimmen hier sogar 35,6 Prozent zu.
Ferner fürchten 70 Prozent, im Ernstfall nicht die beste Behandlung für das eigene Tier bezahlen zu können. Dies führt dazu, dass sich 86,4 Prozent wünschen, besser gegen unerwartete Tierarztkosten abgesichert zu sein. Davon bejahen 32,8 Prozent dies „voll und ganz“.
Besitzer ohne Tierkrankenversicherung fühlen sich nicht gut informiert
Aktuell haben 35,6 Prozent eine Tierkrankenversicherung abgeschlossen. 20,8 Prozent haben dies in den kommenden sechs Monaten vor und 28,6 Prozent ziehen eine solche Absicherung generell in Betracht.
Hingegen schließen 15 Prozent eine Krankenversicherung für ihren tierischen Begleiter derzeit aus. Als Hinderungsgrund geben sie in erster Linie zu hohe Kosten (55,5 Prozent) und Unkenntnis über die Absicherungsmöglichkeiten (42,7 Prozent) an.
Von einer Tierkrankenversicherung erwarten knapp drei Viertel der Teilnehmer, dass die Kosten für den Tierarzt (73,4 Prozent) und für Operationen des versicherten Tieres (72,8 Prozent) übernommen werden. 60,4 Prozent gehen von der Kostenübernahme für Medikamente und 50,8 Prozent von Zuschüssen für Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen aus.
Die Erstattung von Reha-Maßnahmen erhoffen sich 43,8 Prozent und eine Notfall-Hotline 42,4 Prozent. Zudem haben 36,2 Prozent die Erwartung, dass Alternativmedizin wie Homöopathie übernommen wird. 24,8 Prozent wünschen sich, dass die Versicherungsgesellschaft mit Tipps und Beratung zur Seite steht, und 23,6 Prozent, dass eine digitale Tierarztberatung angeboten wird.
- Welche der folgenden Services erwartest Du von einer Tierkrankenversicherung am meisten? Quelle: Pet Health Insurance; n = 500 (Bild: Appinio). Zum Vergrößern Bild klicken.
Allianz wird spontan am häufigsten genannt und ...
Nach einem Anbieter für Tierkrankenversicherung befragt, fiel den meisten Studienteilnehmern spontan die Allianz Versicherungs-AG (22 Prozent) ein. Dahinter folgten:
- Hansemerkur Allgemeine Versicherung AG (6,0 Prozent,
- Agila Haustierversicherung AG (5,6 Prozent),
- Ergo Versicherung AG (5,6 Prozent),
- Axa Versicherung AG (4,6 Prozent),
- Petolo — eine Marke der Getolo GmbH (4,6 Prozent),
- Petprotect, Marke der ProSiebenSat.1 Services GmbH (3,6 Prozent),
- Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (3,4 Prozent),
- Gothaer Allgemeine Versicherung AG (2,0 Prozent),
- Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG (2,0 Prozent),
- Lassie AB Zweigniederlassung Deutschland (1,8 Prozent),
- Uelzener Allgemeine Versicherungs-Gesellschaft a.G. (1,2 Prozent) und
- Arag Allgemeine Versicherungs-AG (1,0 Prozent).
Hinzu kamen 2,2 Prozent, die intuitiv keinen Akteur nennen konnten. Außerdem machten 0,8 Prozent die Angabe „Pet“, die sich keiner Versicherungsgesellschaft eindeutig zuordnen ließ.
... ist auch namentlich mit großem Abstand am bekanntesten
Auch bei der Frage, welcher Anbieter namentlich bekannt sei, siegte die Allianz (74 Prozent). Platz zwei belegt die Ergo (56 Prozent) und Rang drei teilen sich die Hansemerkur und die R+V Allgemeine Versicherung AG (je 49 Prozent). Einen vergleichsweise hohen Bekanntheitsgrad weisen auch die Axa (45 Prozent), die Arag und die Gothaer auf (je 41 Prozent).
Ebenso die Petprotect (38 Prozent) und die Barmenia (36 Prozent). Mehr als ein Fünftel der befragten Tierbesitzer kennt ferner die DFV Deutsche Familienversicherung AG und die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG (je 23 Prozent) sowie die Agila, Petolo und Petplan, eine Marke der Tiergarant Versicherungsdienst GmbH (je 22 Prozent).