Komposit: Dies sind die größten Versicherungsgruppen
30.9.2024 – Die Allianz behauptete im vergangenen Jahr die Spitzenposition in der Schaden-/Unfallversicherung vor den Öffentlich-Rechtlichen. Dahinter folgen in unveränderter Reihenfolge die R+V, die Huk-Coburg und die Talanx.
Fast die Hälfte der elf größten Versicherungskonzerne beziehungsweise -gruppen im deutschen Markt hat im Geschäftsjahr 2023 Marktanteile abgegeben. Dabei verloren die als Gruppe zusammengefassten öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen am stärksten (minus fast 0,3 Prozentpunkte auf 9,7 Prozent).
Andererseits verbuchte der Allianz-Konzern (plus fast 0,4 Prozentpunkte auf 17,51 Prozent) den größten Marktanteilszuwachs. Das zeigt die Marktanteilsstatistik der Kivi GmbH Kölner Institut für Versicherungsinformation und Wirtschaftsdienste (VersicherungsJournal 12.9.2024).
Allianz in allen Sparten auf Wachstumskurs
Dies war insbesondere der Entwicklung in der Sparte Leben geschuldet. Dort schaffte die Allianz bei nur leichten, deutlich unter dem Marktniveau liegenden Umsatzrückgängen (4.9.2024) einen kräftigen Marktanteilsgewinn (plus fast 1,2 Prozentpunkte).
Mit annähernd 24,5 Prozent Marktanteil führt der Versicherer die Rangliste auch weiterhin unangefochten an (19.9.2024). Neben leichten Zugewinnen in Kranken (von 8,56 auf 8,64 Prozent Marktanteil) steigerte sich die Allianz auch in der Schaden-/Unfallversicherung. Sie legte um fast 0,4 Prozentpunkte auf 15,75 Prozent zu und behauptete die Marktführerschaft.
Das bedeutet weiterhin die Marktführerschaft. Mit den fünf operativen Gesellschaften ADAC Autoversicherung AG, Allianz Direct Versicherungs-AG, Allianz Global Corporate & Specialty SE (AGCS), Allianz Versicherungs-AG und Volkswagen Autoversicherung AG sammelte der Konzern fast 16,2 Milliarden Euro ein.
Dabei legten alle Gesellschaften zu, allen voran die Allianz Direct. Sie konnte den Umsatz nach mehreren Jahren mit deutlichen Verlusten im Berichtsjahr auf 465 Millionen in etwa verdreieinhalbfachen. Auch die AGCS (plus zwölf Prozent auf fast 11,3 Milliarden Euro) und die Allianz Versicherung (plus sechs Prozent auf 3,65 Milliarden Euro) steigerten das Prämienvolumen.
Öffentlich-Rechtliche weiterhin an zweiter Stelle
Dahinter folgt die aus 27 Einzelgesellschaften bestehende Gruppe der öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen. Diese kommen mit 12,74 Milliarden Euro auf einen Marktanteil von 12,4 (2022: 12,3; 2021: 12,6) Prozent.
Position drei belegt der R+V-Konzern, der mit seinen sieben operativen Gesellschaften 7,1 Milliarden Euro Beitragseinnahmen generierte. Dabei mussten die Wiesbadener mit 0,12 Prozentpunkten (auf nur unter sieben Prozent) einen nur halb so großen Marktanteilsverlust wie vor Jahresfrist hinnehmen.
An vierter bis siebter Stelle liegen weiterhin die Huk-Coburg Versicherungsgruppe, die Talanx-Gruppe, der Axa-Konzern und die Ergo-Gruppe mit Anteilen zwischen gut sechs und 4,5 Prozent. Für die Generali-Gruppe wird ein Marktanteil von gut vier Prozent ausgewiesen, während die LVM-Versicherungen auf etwas über und die Zurich Gruppe Deutschland auf etwas unter drei Prozent kamen.
Rangverschiebungen gab es im Berichtsjahr nicht. Größere Veränderungen im Vergleich zum Vorjahr (24.10.2023) waren aber bei Zurich zu beobachten, deren Anteil um 0,2 Prozentpunkte nachgab. Deutlich hinzugewinnen konnte neben der Allianz nur die Talanx (plus 0,2 Prozentpunkte).
Das wird in der Marktanteilsstatistik untersucht
Das Kivi analysiert jährlich auf Basis der Geschäftsberichte den deutschen Versicherungsmarkt. Die Marktanteilsstatistik erfasst Versicherungskonzerne oder -gruppen mit allen Einzelunternehmen, sofern mindestens ein Unternehmen mehr als 50 Millionen Euro gebuchte Bruttoprämien im selbst abgeschlossenen Versicherungsgeschäft in Deutschland erzielt.
Auf dieser Basis ergeben sich 71 (2022: 67) Anbietergruppen, die aus 153 (149) Schaden- beziehungsweise Komposit-, 81 (80) Lebens- und weiterhin 36 Krankenversicherungsunternehmen bestehen.
Die acht öffentlich-rechtlichen Versicherungsunternehmen werden dabei als eigene Gruppe zusammengefasst. Diese besteht insgesamt aus 27 Schaden- beziehungsweise Komposit-, neun Lebens- und fünf Krankenversicherern.
Die vorgenannten 67 Anbietergruppen kamen 2023 auf einen Marktanteil von etwa 97,57 (96,92) Prozent. Der „durchschnittliche“ Anbieter besteht aus 2,28 (2,23) Schaden- beziehungsweise Komposit-, 1,52 (1,47) Lebens- und weiterhin 0,65 (0,66) Krankenversicherungsunternehmen.
Weitere Studiendetails und Bezugshinweise
Insgesamt 22 der 67 Anbietergruppen hatten einen Anteil von mehr als einem Prozent am Markt. Bei den kleinen Einzelversicherern mit weniger als 50 Millionen Euro Prämie handelt es sich der Analyse zufolge überwiegend um Spezialversicherer mit begrenzter Geschäftstätigkeit.
Die Marktanteilsstatistik (MAS) 2023 kann unter dieser E-Mail-Adresse bestellt werden. Für Nicht-Versicherungsunternehmen kostet das komplette Paket – Marktanteilsstatistik mit der Sonderanalyse Schaden/Unfall – netto 1.330 Euro. Die Kosten für die Marktanteilsstatistik allein betragen netto 1.000 Euro. Nur die Sonderanalyse kostet netto 440 Euro.