Was fördert die Arbeitsmoral?
5.5.2023 Geld, Team-Events oder Auszeichnungen wirken sich nicht nachhaltig auf die Arbeitsmoral aus. Lob dagegen wirkt dauerhaft. Nur muss es ehrlich und treffend sein. Fünf Tipps helfen dabei, Lob angemessen auszusprechen.
Nicht geschimpft ist gelobt genug, behauptet ein altes Sprichwort. Das ist allerdings eher eine veraltete Auffassung. Denn nichts motiviert Mitarbeiter so sehr wie Wertschätzung. Oder wie Ältere sagen: Lob.
Geld, Team-Events oder Auszeichnungen fördern die Arbeitsmoral in einem Büro nicht nachhaltig. Ihre Wirkung verpufft schnell, so eine Studie des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Gallup. Aber jeder Mensch will gesehen werden und freut sich über die ehrliche Anerkennung seines Tuns. Lob wirkt dauerhaft und ist das Powerkonzept schlechthin.
Aufmerksamkeit und Zeit
Jetzt ziehen Sie als Chef bitte nicht sofort los und verteilen blindlings lobende Worte. Das wäre unehrlich und manipulativ. Das durchschauen Ihre Mitarbeiter schnell und der Schuss geht nach hinten los – Sie und Ihre Absicht verlieren an Glaubwürdigkeit.
Lob kostet Ihre Aufmerksamkeit und ein wenig Zeit. Sie sollten Ihre Mitarbeiter achtsamer wahrnehmen. Wer kleidet sich denn angemessen schick oder ordentlich? Wessen Arbeitsplatz sieht immer übersichtlich aus? Auf wen können Sie sich verlassen, weil Sie durchdachte Vorschläge bekommen oder schnelle Reaktion auf Anfragen?
„Anerkennungskonto“ der guten Mitarbeiter füllen
Nehmen Sie gute Leistungen nicht einfach hin, nach dem Motto: „Dafür bezahle ich ja.“ Füllen Sie stattdessen das „Anerkennungskonto“ der guten Mitarbeiter.
Wer als Person und für seine Arbeit respektiert wird, fühlt sich in seiner (Arbeits-) Umgebung wohl. Das können Prämien, Wildwassertouren und Urkunden nicht aufwiegen. Lob ist die beste und einfachste Möglichkeit, um Mitarbeiter zu halten und zu motivieren.
Lob muss ehrlich und treffend sein
Das Lob muss wie gesagt ehrlich und treffend sein – übrigens genauso wie Kritik. Mitarbeiter wissen selbst ganz genau, wann sie durchschnittlich agieren. Sie fühlen sich dementsprechend auf den Arm genommen, wenn 0815-Arbeiten „gehypt“ werden.
Übrigens ist es etwas anderes, wenn die IT schlicht funktioniert oder die Lohnbuchhaltung. Denn wenn die Bildschirme schwarz bleiben, die Gehaltszahlung falsch ist oder gar ausbleibt, ist der Ärger groß. Wie gesagt: Beobachten Sie Mitarbeiter und deren Arbeit aufmerksam.
Genauso merken Mitarbeiter, wenn sie gute Leistungen bringen. Und sie sind frustriert, wenn Sie wirklich gute Arbeit nicht wahrnehmen und honorieren.
Fünf Tipps
Lob auszusprechen, können Sie üben. Diese fünf Tipps können Ihnen dabei helfen:
- Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter wahr. Anerkennung beginnt ganz simpel – wünschen Sie Ihren Mitarbeitern mit Handschlag einen guten Morgen.
- Entwickeln Sie einen Blick für gute Arbeit. Beachten Sie das Engagement Ihrer Mitarbeiter. Azubis etwa oder neue Mitarbeiter müssen im Rahmen ihrer Möglichkeiten gut sein, sich aber vor allem kontinuierlich verbessern.
- Nicht verschieben, nicht delegieren. Wenn Ihnen an einem Mitarbeiter etwas Positives auffällt, sprechen Sie das Lob sofort und persönlich aus.
- Ihr Lob muss konkret sein. Beispiel: „Der Kunde war sehr zufrieden mit der Beratung und dem Abschluss. Zudem sagte er, dass Sie freundlich und verbindlich waren.“ Ohne Zusammenhang mit einer erbrachten Leistung wirkt Lob beliebig.
- Mithörer erwünscht. Sprechen Sie das Lob ruhig vor Kollegen aus. Ein Lob dürfen viele Menschen hören. Nur Kritik sollte unter vier Augen stattfinden.