Was wäre eigentlich, wenn es keine Versicherungen gäbe?

5.9.2022 – Ich bin solche Bewertungen langsam wirklich leid. Ein Müllmann rettet Menschen vor dem Vermüllen. Ein Krankenpfleger sorgt für Linderung und Sauberkeit, wenn man sich nicht allein helfen kann.

Ein Arzt sorgt für meine Gesundheit (wenngleich hier sehr viel Abzocke an der Tagesordnung ist...), ein Altenpfleger wischt mir den Hinter ab – Tag für Tag ist er für mich da. Wenn´s brennt, kommt die Feuerwehr. Damit ich meinem Beruf nachgehen kann, kümmern sich Erzieherinnen und Erzieher um meine Kinder.

Kurzum: Bei all den Berufe-Vertretern erlebe ich Gutes. Einem Versicherungsvertreter zahle ich dafür Geld, dass die Versicherung für mich da ist, wenn ich von einem Schicksalsschlag schwer getroffen werde und auf finanzielle Hilfe angewiesen bin. Medial ausgeschlachtet wird dann, wenn nicht gezahlt wird. Was gut läuft, ist keine Nachricht wert.

Das ist keine Frage des Berufsbildes. Das ist eine Frage des limbischen Systems. Das braucht Belohnung und keine komplexen „Was-wäre-wenn-Auseinandersetzungen” mit offenem Ausgang.

Man könnte die Frage ja einmal anders stellen: Was wäre eigentlich, wenn es keine Versicherungen gäbe? Könnten Ärzte, Erzieher, Müllmänner, Feuerwehren, Alten- und Krankenpfleger und Piloten dann ihrer Arbeit nachgehen? Was würde in Schadenfällen passieren? Wer würde/könnte die Auswirkungen bezahlen? Wer würde dann Krankenhäuser oder Flugzeuge bauen?

Solche „Bürgerbefragungen öffentlicher Dienst" sind mir einfach zu platt und zu doof.

Susanne Richter

sr@dorotheenstadt.de

zum Artikel: „Lieber Müllmann als Versicherungsvertreter”.

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