Der eigentliche Wert von Immobilien ist nicht in dem Umfang gestiegen wie der Kaufpreis

23.8.2024 – „Kaufwillige indes reduzieren ihre Finanzierungslast durch Eigenleistungen ... oder machen Abstriche bei den ursprünglichen Vorstellungen und beim Standort. Nachhaltigkeitsaspekte sind laut der Befragung bei der Suche nach einer Immobilie wieder etwas in den Hintergrund gerückt.”

Das bedeutet, der Preisrückgang je tatsächlich verkaufter Immobilie resultiert auch daraus, dass vermehrt Immobilien von schlechterer Qualität, mit Instandhaltungsrückstau oder in schlechterer Lage gekauft werden. Manch höherwertige Immobilie in bester Lage, die normale Käufer sich vorher bei Niedrigzinsen noch leisten konnten, wartet heute indes lange auf einen Käufer, oder der Verkäufer nimmt vorerst Abstand von seiner Verkaufsabsicht. Dies, weil potentielle Käufer sich die Finanzierungsraten für mehr Qualität nicht mehr leisten können.

Bei dieser Statistik des Preisrückgangs einfach anhand gezahlter Kaufpreise bei im Zeitraum durchgeführten tatsächlichen Verkäufen werden Äpfel mit Birnen verglichen, wenn man daraus schließen wollte, dass Immobilien tatsächlich an Wert verloren haben.

Umgekehrt aber dürfte ein Teil des vorher zu beobachtenden Anstiegs der Kaufpreise auch darauf beruhen, dass Käufer bei Niedrigzinsen sich teurere hochwertigere Immobilien leisten konnten und sogar manche jetzt erst verkaufte Immobilie wegen geringer Qualität oder schlechter Lage nahezu unverkäuflich war. Der eigentliche Wert von Immobilien ist also 2011 bis 2023 wohl auch nicht in dem Umfang gestiegen wie der Kaufpreisanstieg.

Peter Schramm

info@pkv-gutachter.de

zum Artikel: „So entwickel(te)n sich laut LBS die Preise für Wohnimmobilien”.

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