Dies sind die Krankenkassen mit dem größten Mitgliederschwund

18.12.2024 – Zwischen Anfang Januar und Anfang Oktober 2024 ist die Zahl der GKV-Mitglieder um fast 430.000 gestiegen. 34 Kassen hatten Mitgliederrückgänge zu verzeichnen. Am stärksten verlor die Barmer mit fast 100.000 „Köpfen“. Die stärkste Schrumpfungsrate hatte die BKK Euregio (minus fast ein Achtel) hinzunehmen. Dies zeigen Daten des gesundheitspolitischen Hintergrunddienstes Dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik. Fast alle „Verlierer“ haben ein- oder sogar mehrmals in diesem Jahr den Zusatzbeitrag erhöht.

In den ersten neun Monaten ist die Zahl der Mitglieder in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) laut der GKV-Statistik KM1 des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) um gut 430.000 beziehungsweise rund 0,7 Prozent auf 58,71 Millionen gestiegen.

Auf Ebene der Krankenkassen hatten allerdings nur etwa zwei Drittel des Marktes an der positiven Entwicklung teil. Am stärksten legte nach einer Zahlensammlung des Dfg – Dienst für Gesellschaftspolitik die Techniker Krankenkasse zu (plus über 330.000) (VersicherungsJournal 11.12.2024).

Barmer mit den größten Einbußen nach „Köpfen“

34 Körperschaften hatten den Dfg-Daten zufolge Rückgänge hinzunehmen. Am stärksten verlor die Barmer, die nur hauchdünn an einem sechsstelligen Mitgliederverlust vorbeischrammte.

Fünfstellig Einbußen hatten ansonsten nur noch die Knappschaft-Bahn-See, die AOK Nordost – Die Gesundheitskasse und die Kaufmännische Krankenkasse – KKH zu verzeichnen.

Verluste zwischen annähernd 9.000 und knapp 5.000 Mitgliedern waren bei der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SLVFG), der BKK Euregio, der Bahn-BKK, der Vivida BKK, der Pronova BKK und der AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse zu beobachten.

Minus absolut (Bild: Wichert)
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BKK Euregio mit der höchsten Verminderungsrate

Prozentual gesehen zeigt sich eine andere Reihenfolge. Hier hatte die BKK Euregio mit fast einem Achtel das größte Minus hinzunehmen. Jeweils um die sechs Prozent verloren die BKK Scheufelen und die BKK Pfaff.

Verminderungsraten zwischen knapp fünf und gut zwei Prozent hatten die Knappschaft, die BKK Textilgruppe Hof, die Securvita BKK, die AOK Nordost, die SVLFG sowie die BKK24 zu verzeichnen.

Minus prozentual (Bild: Wichert)

Die meisten „Verlierer“ haben den Zusatzbeitrag erhöht

Auffällig ist, dass die vorgenannten Akteure mit Mitgliederschwund bis auf wenige Ausnahmen zum Jahreswechsel den kassenindividuellen Zusatzbeitrag für 2024 erhöht haben (9.1.2024). Einige haben unterjährig mindestens eine weitere Erhöhung vorgenommen (8.8.2024, 6.11.2024). Dazu zählen

  • die Bahn BKK: plus 1,2 Prozent auf 3,4 (Gesamtbeitragssatz 18,0) Prozent zum 1. November,
  • die BKK Euregio: plus 0,54 auf 1,79 (Gesamtbeitragssatz 16,39) Prozent zum 1. Juni,
  • die BKK Pfaff: plus 0,4 auf 1,80 (16,4) Prozent zum 1. Juli,
  • die BKK Pfalz: plus 0,4 auf 2,38 (16,98) Prozent zum 1. Juli; plus 1,52 auf den Branchenhöchstwert von 3,9 (18,5) Prozent zum 1. November,
  • die BKK Scheufelen: plus 0,9 auf 2,75 (17,35) Prozent zum 1. Oktober,
  • die BKK Textilgruppe Hof: plus 1,5 auf 2,8 (17,4) Prozent zum 1. Juli,
  • die BKK24: plus 0,66 auf 2,55 (17,15) Prozent zum 1. Juli und plus 0,7 auf 3,25 (17,85) Prozent zum 1. Oktober
  • die KBS: plus 0,50 auf 2,70 (17,30) Prozent zum 1. August,
  • die KKH: plus 1,38 auf 3,28 Prozent (17,88) zum 1. August,
  • die Pronova BKK: plus 0,60 auf 2,40 (17,00) Prozent zum 1. August und
  • die Vivida BKK: plus 0,79 auf 2,49 (17.09) Prozent zum 1. Juli.

Die SFLFG nimmt nicht am Zusatzbeitragsverfahren teil.

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