Diese Wohngebäudeversicherer gewannen die meisten Kunden hinzu

12.12.2024 – Während der Vertragsbestand zwischen 2018 und 2023 branchenweit leicht zurückging, konnten 24 der 50 größten Anbieter zulegen. Dabei wuchsen die Provinzial (nach absoluten Zahlen) und die Bayerische (prozentual) am stärksten. Dies zeigt der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ von V.E.R.S. Leipzig.

In den Jahren 2018 bis 2023 ist der Bestand der im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) organisierten Wohngebäudeversicherer von 19,5 auf 19,3 Millionen Verträge zurückgegangen. Dies entspricht einem Minus von etwa einem Prozent.

24 Mal Zuwachs unter den größten Wohngebäudeversicherern

Laut dem „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH konnten allerdings nur 24 der 50 nach Beitragseinnahmen größten Anbieter ihre Bestände ausbauen. Zum Vergleich: Im Jahr zuvor war dies noch 33 Marktteilnehmern gelungen (VersicherungsJournal 8.2.2024).

Die Analyse enthält Übersichten zu zahlreichen Kennzahlen der 50 nach Beitragseinnahmen größten Gesellschaften in diesem Zweig mit rund 95 Prozent Marktanteil. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023).

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Provinzial mit dem größten Bestandsausbau

Das größte Plus nach absoluten Zahlen stand für die Provinzial Versicherung AG zu Buche, die um annähernd 545.000 Kontrakte zulegte. Ein sechsstelliges Wachstum schafften im Betrachtungszeitraum ansonsten nur noch die Generali Deutschland Versicherung AG (plus 280.000) und der LVM Landwirtschaftlicher Versicherungsverein Münster a.G. (plus 105.000).

Dahinter folgen mit Zuwächsen zwischen 64.000 und 55.000 Policen die Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG, die Gothaer Allgemeine Versicherung AG, die BA die Bayerische Allgemeine Versicherung AG und die Huk-Coburg-Allgemeine Versicherung AG.

Um fast 50.000 bis 41.500 Verträge konnten die Ergo Versicherung AG, die WGV-Versicherung AG, die Huk-Coburg Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands a.G. und die Württembergische Versicherung AG zulegen.

Zuwachs absolut (Bild: Wichert)

Sonderfaktoren bei Provinzial und Generali

Die Entwicklung bei der Provinzial ist insbesondere auf einen Sonderfaktor zurückzuführen. So wurde die Westfälische Provinzial Versicherung auf die Provinzial Rheinland Versicherung verschmolzen. Letztere wurde dann in Provinzial Versicherung AG umfirmiert (13.12.2021). Nach zuvor leichten Verlusten zeigte die Kurve im letzten Jahr des Beobachtungszeitraums wieder leicht nach oben.

Hintergrund für das hohe Plus bei der Generali ist ebenfalls eine Fusion. Hierzu schreiben die Studienautoren unter „Besonderheiten zu den analysierten Versicherern“ am Ende des Monitors: „2019: Das Maklergeschäft der Generali Versicherung AG wurde auf die neugegründete Dialog Versicherung AG übertragen.

Das Geschäft des Ausschließlichkeitsvertriebs verblieb in der Generali Versicherung AG. Die Generali Versicherung AG wurde auf die Aachenmünchener Versicherung AG verschmolzen und zur Generali Deutschland Versicherung AG umfirmiert. Eine Vergleichbarkeit gegenüber den Vorjahren ist nur eingeschränkt möglich.“ Nach der Zusammenlegung nahm der Bestand vier Mal in Folge leicht ab.

Der LVM legte kontinuierlich und nach Stückzahl relativ gleichmäßig zu (zwischen 18.000 und 23.000 Kontrakte pro Jahr). Die Wachstumsrate verminderte sich im Zeitverlauf leicht – und zwar von 3,2 Prozent zu Beginn auf 2,4 Prozent am Ende des Betrachtungszeitraums.

Provinzial, Generali, LVM (Bild: Wichert)

Die Marktteilnehmer mit den größten Steigerungsraten

Prozentual gemessen wuchs die Bayerische am stärksten. Sie konnte den Vertragsbestand auf über 103.000 mehr als verdoppeln. Für die Provinzial errechnet sich eine Zuwachsrate von fast 102 Prozent.

Um gut drei Viertel bis rund zwei Drittel legten die Adler Versicherung AG (auf über 76.000 Policen), die Barmenia Allgemeine Versicherungs-AG (auf gut 90.000) und die Generali (auf fast 705.000) zu. Steigerungsraten von jeweils mehr als 50 Prozent weisen die Condor Allgemeine Versicherungs-AG (auf knapp 69.000) und die WGV (auf 138.500) auf.

Um ein knappes Drittel wuchs die Signal Iduna Allgemeine Versicherung AG (auf 266.000), um jeweils ein gutes Viertel die Sparkassen-Versicherung Sachsen Allgemeine Versicherung AG (auf fast 51.700) sowie die Huk24 AG (auf 125.400 Verträge).

Zuwachs prozentual (Bild: Wichert)

Die Bayerische und Adler mit kontinuierlichem Zuwachs

Dabei wuchs die Adler zu Beginn des Betrachtungszeitraums mit unter fünf Prozent deutlich schwächer als in den drei Jahren danach. In dieser Zeit baute das Unternehmen den Bestand jeweils im zweistelligen Prozentbereich, in der Spitze um fast ein Fünftel, aus.

Kontinuierlich legte auch die Bayerische zu. Allerdings schwächte sich das Zuwachstempo kontinuierlich ab, von über einem Viertel zu Beginn des Beobachtungszeitraums auf zuletzt nur noch etwa ein Zwölftel.

Die Barmenia konnte zunächst zweimal im zweistelligen Prozentbereich zulegen. Danach verlangsamte sich das Wachstumstempo über knapp sieben auf nur noch gut fünf Prozent. Zuletzt zeigte die Kurve sogar um ein Prozent nach unten.

BA Barmenia, Adler (Bild: Wichert)

Der „Branchenmonitor 2024: Wohngebäudeversicherung“ enthält zahlreiche weitere Kennzahlen zum Versicherungszweig. Die Daten werden auf Sechsjahressicht dargestellt (2018 bis 2023). Die rund 80-seitige Studie kann als PDF-Version für brutto 892,50 Euro inklusive Mehrwertsteuer bei Maik Entrich per E-Mail oder per Telefon unter 0341 24659262 bestellt werden.

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